Der KFC Uerdingen muss eine ganz bittere 2:3-Niederlage gegen den SC Wiedenbrück verkraften. Vor etwa 900 Zuschauern im Stadion Velbert, dem Ausweichstadion der Krefelder, ging der KFC gleich zwei Mal in Führung. Am Ende steht die junge Mannschaft erneut mit leeren Händen dar.
In einer starken ersten Halbzeit belohnte Abdul Fesenmeyer die Gastgeber mit einem schönen Schuss aus halblinker Position mit dem 1:0 (24.). Doch kurz nach der Pause besorgte Benedikt Zahn, dem der Ball nach einer Hereingabe von rechts vor die Füße fiel, den Ausgleich. Im Anschluss schien der SCW stärker, doch in diese Phase verwertete Charles Atsina einen Abpraller von Torwart Marcel Hölscher zur 2:1 Führung (57.). Die hatte allerdings nur kurz bestand. In der 61. Minute glich Saban Kaptan erneut aus. Zuvor wollten die Uerdinger einen Einwurf haben, den die Wiedenbrücker zugesprochen bekamen. Der SCW nutzte das Chaos aus und spielte den Angriff souverän zu Ende.
Daraufhin war der SCW zwar spielbestimmend, allerdings selten zwingend. Erst in der 91. Minute wurde es dann nach einer Flanke aus dem rechten Halbfeld so richtig gefährlich. Der Ball landete beim völlig frei stehenden Ousman Touray. Der konnte die Kugel zwar nicht kontrollieren, doch aus zehn Metern sprang der Ball von seinem Fuß in die lange Ecke. Jovic kam noch mit den Fingerspitzen ran, konnte das Tor aber nicht mehr verhindern.
Brinkmann: „Sind der glückliche Sieger“
„Ich kann nur sagen, dass wir der glückliche Sieger sind“, gestand SCW-Coach Daniel Brinkmann nach der Partie. Der Coach war nicht zufrieden mit seinem Team. „Es war für die Trainer sehr anstrengend. Es gab viele Fehler auf beiden Seiten. In der ersten Halbzeit waren die Uerdinger sogar besser“, analysierte der Ex-Bundesliga-Profi. In Halbzeit zwei übernahm sein Team dann das Spiel und hatte am Ende das nötige Glück.
Voronov: „Sind auf einem guten Weg“
KFC-Trainer Dmitry Voronov war kurz nach dem Abpfiff zwar vom Ergebnis enttäuscht, aber stolz auf die Entwicklung seiner Mannschaft. „Wir haben es besser gemacht als in den ersten beiden Spielen und sind auf einem guten Weg. Wir hatten relativ viel Ballbesitz und alle haben Gas gegeben bis zum Schluss“, lobte der 35-Jährige.
Der Coach macht sich weiterhin keine Sorgen um seine Mannschaft. „Es war allen klar, was uns an den ersten Spieltagen erwartet. Aber die Mannschaft ist sehr lernwillig. Jetzt haben wir noch 35 Spiele. Da sind immer noch genug Punkte zu holen“, ist sich Voronov sicher. Auch Brinkmann lobte die Arbeit der Uerdinger und gab seinem Trainerkollegen mit: „Glaub an deine Truppe! Es ist geil, wie ihr hier unterstützt werdet und wie ihr das macht!“
Bis zum kommenden Samstag wollen die Uerdinger alle Fehler analysieren. Dann ist der KFC zu Gast beim 1. FC Köln U23. Der SCW empfängt zeitgleich den Bonner SC (28.08, 14 Uhr). Brinkmann erhofft sich einen dominanteren Auftritt seiner Spieler.